Etosha – Kavango Zambezi Region

Unsere wunderbare Campsite liegt direkt am Gate zum Etosha Nationalpark und wir haben geplant die nächsten Tage den Park untertags zu besuchen und abends in unsere Campsite im Onguma Game Reserve zurückzukehren. Die Berichte über die Campsites im Park sind alles andere als gut, schwer überteuert und haben eine schlechte, ungepflegte Infrastruktur.

Der Etosha Nationalpark ist besonders geprägt durch seine große zentrale Salzpfanne und bekannt für seinen Wildreichtum.

Die Pfanne ist noch immer mit Wasser gefüllt und die Tiere verstecken sich vor uns im grünen Dickicht. Wir schauen uns die Augen aus – nichts. Kaum an einer größeren Baumgruppe vorbei kommen uns eine große Gruppe Zebras und Gnus entgegen. Da sind sie doch, die Tierchen. Kamera gezückt. Ein paar Fotos. Wir fahren tiefer in den Park. Plötzlich stehen wir vor einer fünfköpfigen Löwengruppe. Die Löwen liegen faul im Schatten eines Baumes, keine 5 Meter von der Straße entfernt, die Bäuche voll und einfach nur faul. Mehr als eine Stunde bleiben wir und die Autos rund um die Löwen werden immer mehr. ADDO ist jedenfalls von allen Seiten eingeparkt. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig als zu warten. Dafür haben wir eine tolle Aussicht, da wir ja viel höher sitzen als die ganzen PKW Fahrer.

In den verbleibenden Tagen haben wir noch einige Antilopen, Giraffen, Warzenschweine etc. gesehen und die Tage im Park genossen.

Über Tsumeb, wo wir unsere Vorräte auffrischen geht die Reise weiter in die Kavango Zambezi Region, auch besser bekannt als Caprivi-Streifen. Der Name Caprivi stammt vom deutschen Reichskanzler Caprivi, dem Nachfolger von Bismarck. Sein Ziel war es die Kolonien im Osten Afrikas mit Deutsch-Südwest-Afrika zu verbinden. Aus diesem Grund kaufte er diesen Zipfel zwischen Angola, Simbawe und Botswana den Engländern ab. Aus seinem Vorhaben wurde nichts, der Erste Weltkrieg stoppte es. Dennoch gehört dieser Zipfel, der auch in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für Unruhe auf Grund seiner Separationsansprüche sorgte, heute noch zu Namibia.

In Rundu streifen wir das erste Mal den Okavango. Ein Fluss der nie das Meer erreicht und schlussendlich in den Weiten der Zentralkalahari versiegt. Für diese Nacht und auch die folgenden begleiten uns die Gesänge und Laute der Nilpferde, die zahlreich den Okavango besiedeln. In Divundu, am Anfang des Streifens verbringen wir einige Tage mit der Besichtigung der Popa Falls, hier stürzt der Okavango über 5m hohe Stromschnelle, Game Drives im MAHANGO Nationalpark, wo wir die seltenen Säbelantilopen bewundern, und Bootsfahrten über den Fluss, umgeben von zahlreichen Nilpferden. Auf unserer Campsite, die keine 5 Meter vom Fluss entfernt ist, prangt das Schild „BEWARE of Hippos and crocodiles“. Für uns das Zeichen besonders aufzupassen. Mit diesen Tieren ist nicht zu scherzen. Daher bewegen wir uns nur mit starker Taschenlampe und notwendiger Vorsicht nach Einbruch der Dunkelheit. Ein großes Lagerfeuer wärmt uns am Abend, denn seit wenigen Tagen wird es plötzlich abends sehr kühl und wir stehen in der Früh bei rund 14 Grad auf. Die Sonne erwärmt aber alles sehr schnell und spätestens um 10 Uhr hat es bereits 25 Grad im Schatten.

Auf der Nachbar Campsite finden sich 2 freundliche Deutsche ein, mit denen wir dann auch tratschend den Abend am Lagerfeuer mit Wein und Gin verbringen und erst sehr spät ins Bett fallen. Die Nächte hier sind ganz anders als unsere vergangenen. Wir sind in der Wildnis angekommen. Die Campsites sind meistens nicht mehr umzäunt. Somit können auch alle Tiere diese durchkreuzen. Wieder ein Schritt weiter in die Wildnis und in das ursprüngliche Afrika.

Wir besuchen noch ein Dorf der Kavangos und erhalten so einen kleinen Einblick, wie dieses Volk hier lebt, die Felder bestellt, und wie sich die unterschiedlichen Aufgaben verteilen.

Die Fahrt durch die Kavango Zambezi Region ist dann geprägt von querenden Elefanten (Kühe, Ziegen und anderes Getier sowieso) und zahlreichen Dörfern der Kavangos entlang der Straße. Freundliche Menschen winken uns zu. Kindern winken und rufen, oder stehen entlang der Straßen und verkaufen die Erträge der bewirtschafteten Felder.

Auf einem der wenigen Rastplätze (ja die gibt es – natürlich nicht eingezäunt und meistens nur ein Betontisch mit Betonbank und mit viel Glück ein Baum mit Schatten) treffen wir eine Familie aus Bayern und Ihren toll ausgebauten Unimog, die auf dem Weg nach Sambia sind und schon vielfach hier im südlichen Afrika unterwegs waren.

Auf dem Weg zur letzten Nacht in Namibia treffen wir dann an der Tankstelle auch noch ein Pärchen aus der Schweiz. Wir könnten noch den ganzen Tag tratschen, nur wir fahren in entgegengesetzter Richtung. Wir tauschen kurz unsere Erfahrungen aus. Bekommen Tipps und geben Tipps. Plaudern über dies und das. Wir werden uns in Europa sicher wieder sehen.

Nach den entspannten Tagen am Okavango nähern wir uns schnellen Schrittes der botswanischen Grenze, die wir dann auch ohne Probleme und nach nur 25 Minuten überschreiten/überfahren (es gibt ganz viel Papierkram zum Abarbeiten. Carnet de Passages, Einreisedokumente, Ausreisedokumente, Veterinärkontrolle, Schuhreinigung gegen Maul und Klauenseuche, uvm.). Welcome to Botswana.